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Versammlung in MuotathalDas prophezeien die Wetterschmöcker für den Sommer 2024

Die Muotathaler Wetterschmöcker an ihrer Generalversammlung.

Noch kurz und kultiviert die Nase geschnäuzt, dann ging es los mit einem kräftigen, ohrenbetäubenden Juchzer: Josef Bürgler, der Präsident der Wetterschmöcker, eröffnete am Freitagabend die 77. Generalversammlung des Meteorologischen Vereins Innerschwyz in der Mehrzweckhalle Stumpenmatt in Muotathal.

Denn was der Zürcher Sechseläuten-Böögg nicht bewerkstelligen konnte, mussten nun die Muotathaler Wetterschmöcker voll und ganz übernehmen: das Wetter für den Sommer zu prophezeien. Laut Bürgler wird es «allgemein einen sehr schönen Sommer geben». Ein Sommer auch mit Regen, und «man muss mit heftigen Gewittern rechnen», fasste Bürgler die Prognosen der fünf Wetterschmöcker zusammen. Zu rechnen ist aber auch mit Schnee. Der wurde einerseits bereits für den Herbst vorausgesagt. Andererseits sei es auch jetzt, vor dem Sommer, noch nicht vorbei mit dem Schnee. Dies sagte Wetterschmöcker Kari Holdener. Seine Ableitung ergab sich aus dem Schnee, der noch lange an den Bäumen geklebt habe – «wie ein Klimakleber». Das sei ein Zeichen, dass es nochmals Schnee gebe, so Holdener.

Die Schweizer Kultwetterpropheten hatten auch eine Antwort darauf, weshalb in Zürich der Böögg nicht gebrannt hatte. Die Finger im Spiel hatte dabei der im Januar verstorbene Kollege Martin Horat – der, der sich in die Ameisenhaufen setzte und so das Wetter prophezeite.

Denn Horat soll im Himmel Petrus abgelenkt haben, sodass der himmlische Schleusenwärter das Wetter kurz allein gelassen habe. Was wiederum starke Winde zur Folge hatte, just in dem Moment, als der Sechseläuten-Böögg hätte angezündet werden sollen. Diese humoristische Anekdote lieferte Pfarrer Viktor Hürlimann, indem er den Gästen in der Mehrzweckhalle einen fiktiven, aufgezeichneten Anruf vorspielte – mit sich selbst im Dialog in der Rolle als Martin Horat.

Erlangte Legendenstatus: Der im Januar verstorbene Muotathaler Wetterschmöcker Martin Horat.

Dem verstorbenen Horat hätte dieser Witz sicherlich auch gefallen. Er sei ein sehr lustiger, humorvoller Mann gewesen, sagte Präsident Bürgler. Vielmehr wäre er traurig, wenn man an den Treffen seinetwegen keine Witze mehr erzählen würde, ist sich Bürgler sicher.

Zum Wetterkönig erhoben wurde Roman Ulrich, genannt «Jöri». Er sagte das Wetter des letzten halben Jahres am exaktesten voraus und sicherte sich damit zum ersten Mal den Titel. Seine Sommerprognose: «Es wird ein sehr schöner Sommer, der Herbst dann eher zu nass.»

Ein Traktandum, das an der GV auch abgearbeitet wurde, handelte sich um die Mitgliederbeiträge. Diese wurden erstmals seit 39 Jahren erhöht. Wegen des Mehraufwands des Vereins steigen sie von 10 auf 15 Franken.

red/nag