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Auf dem BundesplatzBescheidener Aufmarsch an Mass-voll-Demo

Statt Tausende wie bei früheren Corona-Demonstrationen kamen rund 300 Personen an die Kundgebung von Mass-voll auf dem Bundesplatz. Die «Bewegung» ist zerstritten.

Eröffnet wurde die «Souveränitätsdemo» von Mass-voll-Chef Nicolas Rimoldi. Es gehe darum, für eine souveräne Schweiz zu demonstrieren und gegen internationale Abkommen, die Grundrechte abschafften wie etwa der «Pandemiepakt» der Weltgesundheitsorganisation.

In der ersten Reihe sorgten Freiheitstrychler für Geläut. Für Politiker, Behörden und Medien gab es mehrmals Buhrufe. Verglichen mit früheren Kundgebungen von Massnahmengegnern in Bern, an denen teilweise noch mehrere Tausend Personen teilnahmen, blieb der Aufmarsch bescheiden.

Die Kundgebung verlief friedlich. Es kam bis zu deren Ende nach gut zwei Stunden auch nicht zu Störaktionen. Das linke «Bündnis gegen Rechts Bern» hatte ein Communiqué gegen die Kundgebung publiziert und dazu aufgerufen, den Kampf zu unterstützen, damit Rassismus und Rechtsextremismus keine Bühne bekämen. Die Polizei war mit einem Aufgebot vor Ort, hielt sich aber im Hintergrund. Der Verkehr wurde nicht behindert.

Zerstritten und isoliert

Die Kundgebung zeigte, dass sich Mass-voll selbst im Rechtsaussenlager ins Abseits manövriert hat und auch innerlich zerstritten ist: Keine einzige Schweizer Partei – auch nicht Aufrecht oder die JSVP – gab ihr Logo für den Mobilisierungsflyer frei. Mehrere Redner riefen zu Geschlossenheit und zum gemeinsamen Kampf auf, auch «wenn er in der Bewegung schon einige Arschlöcher kennen gelernt» habe, sagte der als Youtuber und Corona-Massnahmenkritiker bekannt gewordene Redner Daniel Stricker.

Als «Ehrengäste» wetterten zwei Vertreter von rechtsradikalen Parteien aus Ungarn und Bulgarien gegen die WHO, die EU und «den Imperialismus der USA». Die Demoteilnehmerinnen und -teilnehmer wurden schliesslich zu Spenden an Mass-voll aufgerufen und um Unterschriften für die sogenannte Souveränitätsinitiative gebeten.

Rimoldi kritisiert Nause

Nicolas Rimoldi kritisierte, dass die Bewilligung für die Demonstration erst am Vortag eingetroffen sei. Seine «Bewegung von Freiheitskämpfern» werde aber weiterkämpfen, bis die «Globalisten» besiegt seien (der Begriff gilt Rechtsextremisten als antisemitisches Codewort im Zusammenhang mit einer angeblichen jüdischen Weltverschwörung).

Nicolas Rimoldi kämpft dafür, dass seine Organisation Mass-voll das Ende der Corona-Massnahmen überlebt.

Mehrfach wurden auch Medien und Journalisten scharf kritisiert. Rimoldi las aber offensichtlich doch den Artikel dieser Redaktion zu den Vorbereitungen der Demonstration. Denn er nahm am Rednerpult direkt Bezug auf Zitate von Reto Nause. Dass der Stadtberner Sicherheitsdirektor und Nationalrat (Die Mitte) ihm vorgeworfen habe, er versuche mit solchen Demos «geradezu krankhaft, Aufmerksamkeit zu erreichen», zeige, dass solche Leute «nur noch beleidigen können und kein einziges Argument mehr gegen uns haben».

Dabei sei es «eine Schande, dass Leute im Parlament ihren Job nicht machen und Hochverrat begehen» würden. Dies müsse «endlich wieder anständig bestraft werden», forderte Rimoldi. «Das Faschopack werde scheitern», schob er nach, wobei nicht eindeutig klar wurde, wen er damit gemeint haben könnte.

Reto Nause sagte nach der Demo auf Anfrage zur Kritik, die Erteilung einer Bewilligung müsse halt immer gut abgewogen werden. Rimoldis Vorwürfe erschütterten ihn daher überhaupt nicht. Nause hatte angekündigt, strafrechtlich relevante Aussagen konsequent zur Anzeige zu bringen. Dafür gebe es nun nach seinem Kenntnisstand aber keinen Anlass.

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