Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Der FC Thun bleibt an Sion dranDer Captain wird kritisiert – er antwortet mit dem Tor des Monats

Ein Tor als Befreiungsschlag: Marco Bürki feiert, nachdem er aus rund 25 Metern erfolgreich gewesen ist.

Es ist nicht überliefert, ob Mauro Lustrinelli das eben hören konnte. Jedenfalls wird es sich als grosses Glück erweisen, dass er den Rat, den er da gerade gekriegt hat, nicht befolgt.

66 Minuten sind gespielt, und irgendwann hat dieser Zuschauer genug. «Nähmet ändlech dä Bürki usä!», schreit er aufs Feld. Und man kann ihn ja zumindest ein bisschen verstehen. Marco Bürki spielt eine vorzügliche Saison; hier und heute aber unterlaufen ihm auffallend viele Fehler. Begonnen hat das schon in der Startphase, als erst ein Rückpass im Grunde zu kurz gerät, bevor er den Ball einige Minuten später ins Seitenaus klären will, mit seinem schwächeren rechten Fuss aber nicht optimal trifft – und der AC Bellinzona dadurch eine Ecke beschert.

Nein, es ist lange so gar nicht das Spiel des Captains, der in die Startaufstellung zurückkehrte, nachdem er zuletzt beim 4:0 gegen Xamax gelbgesperrt gefehlt hatte. Lügen straft er seinen lautstarken Kritiker auf der Tribüne dennoch. Indem er das Siegtor erzielt. Einen wunderbaren Treffer.

Nando Toggenburger und Roland Ndongo freuen sich mit ihrem Captain.

Nach einem Corner gelangt der aufgerückte Innenverteidiger in der 71. Minute ausserhalb des Strafraums an den Ball, mit seinem linken Fuss zieht er aus rund 25 Metern ab – und trifft in den Winkel. Der Leader im Team Mauro Lustrinellis beantwortet damit höchstpersönlich eine Frage, die sich in der Stockhorn-Arena zuvor viele gestellt haben: wie dieser FC Thun denn überhaupt ein Tor schiessen wolle.

Keinen guten Auftritt legen die Berner Oberländer am frühen Samstagabend vor knapp 4000 Zuschauern hin; es ist eines ihrer schwächsten Spiele in einer überragenden Saison.

Die Schrecksekunde in Minute 1

Nach wenigen Sekunden schon könnten sie in Rückstand geraten, ein erster Abschluss der Gäste landet am Pfosten. In der Folge dominiert der Challenge-League-Zweite – aber nur insofern, als er gefühlt immer in Ballbesitz ist. Die ACB ist offensichtlich nicht in die Deutschschweiz gereist, um ein Tor zu erzielen – sondern um ja keines zu kriegen. Tessiner Dolcefarniente in der Offensive.

Die Thuner bestimmen das Spiel, aber sie vermögen sich kaum Chancen zu kreieren. Gefährlich werden sie in der ersten Hälfte nur zweimal: nach einem Konter in der 11. Minute, als Marc Gutbub scheitert, sowie später, als Daniel Dos Santos Bellinzona-Keeper Alessandro Iacobucci aus rund 20 Metern zu einer sehenswerten Parade zwingt.

Es mangelt an Kreativität, obwohl viele Akteure auf dem Feld stehen, die diese eigentlich mitbrächten. Miguel Castroman etwa, in dieser Saison gewissermassen der Edeljoker, steht wieder einmal in der Startaufstellung, wirkt aber nicht sonderlich spritzig.

Der Platzverweis gegen Seiler

Nach 61 Minuten sieht Stephan Seiler die Rote Karte; es ist ein für die Gäste harter Entscheid – nach einem aber auch harten Foul. Die Tessiner hadern zunehmend mit dem Unparteiischen. Ihr Abend ist es auch nicht.

Raue Sitten: Valmir Matoshi ist getroffen worden. Offensichtlich.

Durch den Platzverweis ändert sich zunächst wenig. Die Oberländer diktieren das Geschehen nun erst recht, Möglichkeiten aber sind weiterhin rar. Bis Bürki das Tor des Monats gelingt.

Zu Hause ist der FC Thun eine Macht

Die Partie bleibt zäh, Thun wirkt auch in der Schlussphase nicht stilsicher, hat seinerseits aber Chancen auf das 2:0, Helios Sessolo vergibt die beste davon. Als der Schiedsrichter nach sieben Minuten Nachspielzeit abpfeift, herrscht auf den Rängen so was wie Erleichterung: Das Heimteam kriegt 3 Punkte für eine Leistung, die, nun ja, 3 Punkte im Normalfall zumindest nicht garantiert.

Die Oberländer bestätigen, dass sie zu Hause kaum zu bezwingen sind, hier haben sie in dieser Saison nie verloren – ausser im Cup gegen Super-League-Vertreter Luzern, der sich damals in der Verlängerung durchsetzte.

Sie bleiben durch den Sieg am FC Sion dran, der in Baden 3:0 gewinnt und weiterhin vier Punkte, aber auch ein Spiel mehr auf dem Konto hat. Dem FC Thun steht nun die vorentscheidende Phase bevor: Am Freitag muss er in Aarau ran, am darauffolgenden Montag empfängt er die Walliser zum Direktduell.

Newsletter

FC-Thun-Poscht

Erhalten Sie jedes Mal eine Mail, wenn ein neuer Artikel zum FC Thun erscheint.